Nirgends sieht man die Originalität eines Liebhaberfahrzeuges besser als an der Instrumententafel (Armaturenbrett). Schon in den frühen 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die ersten Messinginstrumente mit viel Liebe eingebaut und über die Jahre poliert und gereinigt. Namhafte Hersteller wie z.B. „Smith“ oder „Veglia“ produzierten die Instrumente nach Angaben der Hersteller oder sogar Kunden in der gewünschten Anzahl und passend zum Fahrzeug. Form und Farbe wechselten ständig, die Aufgabe der Instrumente blieb jedoch immer dieselbe: Information für den Fahrer!
In der Frühzeit des Automobils waren mechanische Instrumente an der Tagesordnung, Treibstoffanzeigen mit Korkschwimmer, Drehzahlmesser mit mechanischem Antrieb, Geschwindigkeitsmesser im Luftstrom, Scheibenwischer mit Handbetrieb, Richtungsanzeiger als „Winker“ ausgelegt.
In den 30er Jahren schon waren die ersten elektrischen Anzeigen erhältlich. Kilometerzähler, Drehzahlmesser, Oeldruckanzeige, Wassertemperaturanzeige, Batterieladung als Ampère- oder Voltmeter, Treibstoffanzeige, etc.
Die Instrumententafel wurde sehr oft zum Kunstwerk. Runde Analoganzeigen in allen Grössen und beliebiger Anzahl, dazu passende Dreh-, Zug- und Druckschalter mit Kontroll-Leuchten, eingebaut in einen Armaturenhalter aus Holz, Leder oder Metall. Die Genauigkeit der Anzeigen liess immer zu wünschen übrig. Wichtig war einfach, dass alle funktionierten. Interessanterweise wurden immer wieder Fahrzeuge ausgeschlachtet, alles entsorgt, nur die Instrumente wurden zur Seite gelegt. Dadurch sind heute an den unzähligen Oldtimermärkten im In- und Ausland eine grosse Anzahl alter Armaturen erhältlich.
Bei Volante arbeiten wir nach dem Motto „Reparieren statt Wegwerfen“. In Zusammenarbeit mit Spezialisten in der Schweiz und im benachbarten Ausland ist es möglich, die meisten alten Fahrzeuginstrumente und Manometer zu überholen. Die Funktion wird wieder hergestellt und die Geräte werden geeicht. Mit grossem Aufwand werden die Zifferblätter im richtigen Farbton und mit alter Schrift eingepasst. Selbst das damalige Hersteller-Logo erscheint wieder im neuen Glanz. Gläser werden ersetzt, Zierringe aus Messing oder verchromt werden aufbereitet oder hergestellt. Kleinste Einzelteile werden in Feinmechanik produziert. Diese überholten Originalteile sind dann bereit für eine zweites Autoleben.
Hans Fühlistaler
Eidg. dipl. Automechanikermeister